Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich in Maria Neustift. Gleich 5 verletzte – einer davon schwer – forderten uns Einsatzkräfte gestern Abend. Ein Van und ein Pritschenwagen waren beinahe Frontal kollidiert und kamen mitten auf der Fahrbahn zu stehen.
Nach dem Eintreffen unseres KDOF und der Auskunft, dass 5 Personen verletzt sind wurden umgehend die Feuerwehren Sulzbach und Hofberg nachalarmiert und die Straße gesperrt. Die Information, dass alle verletzten Personen schon vom Gemeindearzt und den anwesenden First Respondern betreut werden sorgte für ein kleines Durchschnaufen bei uns Feuerwehrleuten.
Wir konnten uns so auf den Aufbau des Brandschutzes – es ist einiges an Treibstoff auf die Fahrbahn geflossen – die Straßensperre und am wichtigsten, die Unterstützung bei der Verletztenbetreuung konzentrieren.
Die Suchaktion
Hier erreichte uns nun die Meldung, dass noch eine Person abgängig ist und diese nicht mehr bei den Unfallfahrzeugen ist. Dies änderte die Lage grundlegend. Nachdem es Grund zur Annahme gab, dass die beteiligte Person verletzt ist, wurde gemeinsam mit der Polizei und der Rettung wurde eine Suchaktion organisiert und eine weitere Feuerwehr – die FF Moosgraben – alarmiert.
Das mögliche Suchgebiet wurde definiert und in 3 Bereiche eingeteilt, die Rettungshundebrigade alarmiert, von der Polizei ein Hubschrauber des Innenministeriums mit Nachtsicht- und Wärmebildkamera angefordert und die Feuerwehrkräfte in 3 Gruppen zu je ca. 20 Mitgliedern eingeteilt. Alle machten sich nun auf die Suche um bei völliger Dunkelheit mit Taschenlampen und Scheinwerfern die Wege und Wiesen Richtung Maria Neustift abzusuchen.
Die Einsatzleitung koordinierte alle Einsatzorganisationen und die Zusammenarbeit funktionierte wirklich ausgezeichnet. Hier ein Dank an ALLE Beteiligten für den professionellen Einsatz.
Währenddessen wurde von der Besatzung des Tanklöschfahrzeuges die Unfallfahrzeuge von der Straße geborgen und die Öle und Treibstoffe auf der Fahrbahn gebunden.
Nach über 3 Stunden im Einsatz waren die ersten 3 Bereiche durchsucht und die Person jedoch noch nicht gefunden. Mittlerweile waren die Rettungshunde im Einsatz und das Suchgebiet wurde erweitert. Über 80 Feuerwehrleute, 20 Mitglieder des Roten Kreuzes und der Rettungshundebrigaden und Mitarbeiter der Polizei sowie der Hubschrauber versuchten die Person zu finden.
Nach über 4 Stunden kräfteraubendem Einsatz bekamen wir die Info von der Polizei, dass die vermisste Person wieder aufgetaucht ist. Die Einsatzleitung und die Vertreter der Einsatzorganisationen beendeten die Suchaktion und hielten noch eine kurze Einsatznachbesprechung. Anschließen stärkten sich alle Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Maria Neustift.
Anekdote
An dieser Stelle noch eine Info, was es für uns Feuerwehrleute heißt wenn wir zu einem Einsatz alarmiert werden. Über 20 Mitgliedern einer alarmierten Feuerwehr wurde eine Minute vor der Alarmierung ein köstliches Ritteressen aufgetischt und manche konnten noch nicht mal den ersten Bissen zu sich nehmen als die Sirene aufheulte. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen machten sie sich geschlossen auf den Weg um den Verletzten zu helfen.
Warum wir das tun? Weil jemand genau in dieser Sekunde unsere Hilfe braucht und für uns das in dem Moment das WICHTIGSTE ist!